Margenis oder Das vergnügte bekriegte und wieder befriedigte Teutschland.
Art
Text
Gattung
Schauspiel
Sprache
Deutsch
Hersteller
Verfasser
Herstellungsort
Datierung
16791679
Anlass (Allgemein, Typ)
Öffentliche Vorführung
Kurztitel
Garber 2012
Kurztitel
Jürgensen 1994
Kurztitel
Silber 2000
Kommentar

auftretende Charaktere:

Terminus, Mercurius, Cupido, Apollo, Margenis, Irenian, Polemian, Amnestie, Erifile, Leukofron, Erene, Irenares, Ibrahim, Alfonso, Francois, Erich, Marschall, 2. Offizier

Gliederung:

  1. Vorbericht
  2. Vorspiel
  3. Handlung 1-5
  4. Beschluss

Die einzelnen Handlungen sind unterschiedlich lang und haben unterschiedlich viele Aufzüge. Es handelt sich um die Geschichte der Fürstin Margenis, die sich in den Schäfer Irenian verliebt und sich so gleich gegen den Krieg und für ein Schäferleben entscheidet. Dafür muss sie jedoch zunächst den Kriegsfürst Polemian verlassen. Dieser ist daraufhin auf Rache aus und versucht Margenis und Irenian zu ermorden. Mit Hilfe eines Zaubers können die beiden jedoch diesem Schicksal entgehen.

Margenis ist ein Anagramm für Germanis, die mächtigste Tochter der Rupoea (= Europa). Weiter können Verweise auf Hesiod und seine Zeitalter gefunden werden (Stichwort Goldenes Zeitalter). Karl-Bernhard Silber hat für das Drama vier allegorische Ebenen herausgearbeitet, die hier nur kurz aufgezählt werden sollen:

  • sensus litteralis: das Drama als Hirtenspiel
  • sensus politico-historicus: das Drama als Darstellung des Dreißigjährigen Krieges
  • sensus typicus: das Drama als Darstellung der gegenwärtigen Verhältnisse zwischen Gott und dem Reich
  • sensus anagogicus: das Drama als Darstellung des Wegs zur ewigen Seligkeit bei Gott

Aufgrund der verschiedenen Ebenen kann das Schauspiel auch als Hirtenspiel, Friedensspiel oder geistig-allegorisches Spiel klassifiziert werden.

Insgesamt wird der Krieg als Mittel für die Wiederherstellung des Friedens gebilligt. Frieden ist der Sohn des Krieges. Schweden und Frankreich werden infolgedessen positiv dargestellt.


Garber 2012, S.287-291. — Jürgensen 1994, S.37. — Silber 2000, S.128-199.