Den zwischen der Allerdurchlauchigsten, Großmächtigsten und Unüberwindlichsten Großen Fraun und Kayserin Anna Joannowna, Selbstherrscherin des ganzen Rußlandes, etc. und der Ottomannischen Pforte geschlossenen Frieden besinget
Art
Text
Gattung
Gedicht
Sprache
Deutsch
Hersteller
Verfasser
Herstellungsort
Datierung
1740
Widmungsschreiber
Widmungsempfänger
Exzerpt

„Ihr Wolken brecht, und laßt den Knall

Aus den Canonen weiter rollen,

Weil sich nach ihrem frohen Schall

Entfernte Länder richten sollen.

Viel Millionen warten schon

Auf den sonst fürchterlichen Ton;

Sein Nachklang heist nunmehro: Friede.

Und jeder stimmt mit Freuden an,

Wer auch nur heischer singen kann,

Und sucht den Ton zum Friedens = Liede.“

 

Außerdem kann mit dem Aufbrechen der Wolken eine Wettermetaphorik verbunden werden

„Und nun lässt Fama in der Luft

Das so gewünschte Wort erschallen.“ à Fama als Überbringerin der guten Nachricht

Frieden aus der Gnade der Kaiserin:

„O! spricht man, dieses ist die Frucht

Von unserer Monarchin Liebe,

Die nur des Reiches Wohlfahrt sucht,

Mit mehr als mütterlichem Triebe.

O Zeugniß allerhöchster Huld!

Daß Sie, auch bey verwirkter Schuld,

Den Feinden dennoch Frieden schenket:

Nur darum, weil die Gnade spricht,

Daß Krieg und Sieg zwar Lorbern flicht,

Doch manchen auch betrübt und kränket.“

 

„So ist aus dem gerechten Streit

Der Sieg und auch der Fried entsprossen“ à Gerechter Krieg

 

Huldigung Kaiserin 

Der Janustempel bleibt „auf lange Zeit“ geschlossen 

 

„Hingegen, wo der Friede blüht,

Wo, nach erfochtnen Lorber-Zweigen,

Man endlich auch den Oel-baum sieht,

Da muß der Länder Wachsthum steigen.

Da ruft ein jeder Unterthan

Den höchsten Herrscher brünstig an,

Des Landes Scepter zu beschützen.

Sein Schatten giebt ihm Sicherheit,

Er pflügt und erntet stets erfreut,

Und darf nur sich zum Nutzen schwitzen.“

 

è Kombination verschiedener Motive (Sicherheit, Wohlstand, Ölbaum, Frieden blüht) 

 

Die Türken suchen nun wieder „Fried und Ruh“, nachdem sie beiden „verjagt“ haben à Einschätzung der politischen Situation (Schuld des Krieges liegt bei den Türken)