Guthertzige und wolmeinende Danck- und Denckpredigt. Von dem Hoch-edlen unnd Gold-güldenen Kleinoth des lieben Friedes
Textform
Predigt
Sprache
Deutsch
Widmungsschreiber
Widmungsempfänger
Widmungsempfänger (Institution)
Zittau, Bürgermeister und Rat
Lauben, Bürgermeister und Rat
Predigttext
Ort der Predigt
Predigtort
Predigtdatum
24.08.1617
Exzerpt

Dankpredigt für die (auch finanzielle) Förderung der Ausbildung zum Pfarrer in Straßburg, "Wie ein jedes Gottselig und friedliebendes Christenherz/ in dieser unruhigen Welt/ das jetztgedachte Hochedle und Goldgüldenen Kleinoth des lieben Friedes teilhafftig werden/ dieses feind- und müheselige Trawerleben vberwinden/ vnd zuletzt das langgewünschte himlische Frieden- vnd Frewdenleben erlangen möge." A 3v.

Pax optima rerum

erst ab Bl. B 2r wird deutlich, dass sich die Predigt aus lutherischer Perspektive gegen die Friedensforderung calvinistischer Prediger richtet. Liebe zum Frieden wird gegen Liebe zur Wahrheit abgewogen,

Aufzählung eigene Lehre und Lehre der Gegenseite, In Marginalien mit Hutter, Sohnius und vor allem Bibelzitate, gegen Vermigli, Beza, Keckermann, Zanchi, Zwingli, Pezel, etc., Themen Christologie, Prädestination, ab Abendmahlslehre B 4v auch namentliche Nennung der Gegenlehre im eigentlichen Predigttext, nicht nur in Marginalien,

Verteidigung des als "vnnötiges Gezänck auff der Cantzel" bezeichneten "straffen falscher Lehr", gipfelnd in der Formel "Verflucht ist Fried und Einigkeit wo man von Gottes Lehr abschreit".

Ab C2r zweiter Teil, verteidigung des Kleinods des güldenen Friedens durch Hüten vor dem Schaden bringenden Ehrgeiz, vor allem unter Brüdern, der Höhere sein zu wollen.

Ab C3v dritter Teil, Bewahrung des Friedens dadurch, dass jedes Regiment, geistlich wie weltlich, bei seinem Zuständigkeitsbereich bleibt und sich nicht in fremde Händel einmischt, Regenten nicht in das göttliche Wort so einmischen, dass "sie nicht die Religion nach ihrer Vernunfft regulieren, und aus den Schranken springen, sondern dem Geist Gottes bei dem Heiligen Ministerio vnnd Kirchendienst folgen und jhn hören." Aber jedermann soll seiner Obrigkeit gehorchen, Steuern zahlen, auch nicht gleich kritisieren, wenn mal nicht alles "schnur recht" läuft. Geistliches Amt hingegen muss Wort Gottes recht verstehen, auslegen und Widersacher widerlegen, sowie Sakramente recht austeilen. "Ist derhalben nicht zu loben wenn Prediger einen Fuß auff dem Rathaus, den andern auff der Cantzel, oder sonsten Nebenhändel treiben und führen wollen.

Viertens D 1v Demuth und Sanfftmütigkeit befleißigen

Fünftens D 3r das edle Kräutlein der Gedult pflanzen

Conclusio D 4r-v

--> keine Friedenspredigt im engeren Sinne, sondern allgemeine Predigt mit konfessionspolemischem Anteil