Fried Predigt/ Gethan zu Wolfenbüttel am Sontag Esto mihi,
Art
Text
Gattung
Predigt
Sprache
Deutsch
Hersteller
Verfasser
Herstellungsort
Datierung
1616, nechste Dingstag zuvor Estomihi
Anlass (Allgemein, Typ)
Erbhuldigung
Predigttext
Ort der Predigt
Predigtort
Territorium des Predigtortes
Braunschweig-Wolfenbüttel
Predigtdatum
11.02.1616
Predigtdatum, verbal
Estomihi
Kommentar

Friedenspredigt nicht zur Beendigung eines kriegerischen Konflikts zwischen zwei Kriegsparteien, sondern zwischen Herrscher und Ständen, Obrigkeit und Untertanen. Entsprechend Betonung der Gehorsamspflicht etc. Friede meint hier Ende der Widersetzlichkeit.

Exzerpt

Vorrede, A 2r- A 3v:
Friedenspredigt anlässlich der Erbhuldigung der Stadt Braunschweig an Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, gehalten 11.2.1616
laut Vorrede nicht wie geplant gehalten, weil Sattler verdächtigt worden war, zum Konflikt zwischen Stadt und Herzog aufgestachelt zu haben, weil er aus vom Fürsten eingezogenen Gütern jährlich über 100 Scheffel Korn habe empfangen wollen und deswegen den Frieden gehindert habe. Daher sei er zuletzt, so das Gerücht, neben anderen gefangen gesetzt und hingerichtet worden.
Stimmt nicht, bin noch am Leben; und auch dem Fürsten geschieht Unrecht, dass man ihm eine solche Behandlung seiner Prediger zutraut.
Stimmt alles nicht, habe 47 Jahre am Hof und in der Julius Universität treu gedient, den Frieden nicht behindert, "wie auch mein Ampt sich so weit nicht erstrecket", nie Geld verlangt, immer gebeten, dass die Stadt Braunschweig, weil sie sich ihrer von Gott verordneten Obrigkeit widersetzt, ein gehorsames Herz gegeben werde oder, "da sie aber in irer widersetzligkeit und ungehorsam verharren würde, das alsdann Gott uber seine Ordnung halten, und ihrem Vorhaben wehren wolte." Habe, als die Sach zum Vertrag gestanden, Gebet hinzu gesetzt, dass der Rat sich vorsehen und nichts übereilen möge. "Dass ich aber die widersetzung und feindliche außfelle nicht loben oder billigen können, sondern nach gelegenheit darwider gebeten, dessen kan mich kein frommer Christ verdenken." Belege gegen jeden Widerstand gegen die Obrigkeit, Rm 13, David und Saul, Luther im Büchlein "Dass Kriegsleute seligen Standes".
Weil nun die Sache ausgestanden und alles vergeben ist, "lasse ich es billich dabey bewenden, und eröffne nu in dieser predigt auß Gottes wort, auch in itzigem Friedenstandt, zu rettung meiner Unschuldt, meine meinung und meines Hertzen grund, und berichte || A 3v: wie sich dißfals hinfüro und ins künfftig, als dahin die Predigt allein gerichtet ist, Obrigkeit und Unterthanen erzeigen sollen, das zwischen ihnen allerley Zanck und Zwytracht verhütet, und bestendiger Fried und Einigkeit gepflantzet und erhalten werde."