Zu Ps. 85,9–11
S. 8: Friedenswunsch ist immer der Hauptwunsch unter dem Volk Gottes gewesen
S. 9: Beim lieben Frieden ist man grün in allen Ständen, im Kirchen-Stand, im Policey-Stand, im Hauß-Stand
„welches alles so Wahr und Amen, dass auch an solchen Orten, da gleichwohl die Pressurn des Kriegs, nicht aber der Fuß und Sitz des Kriegs selbsten ist, sich ein Vorgeschmack des Friedens und respektive ein Schatten des selben befindet.“
S. 10: Esslinger Friedensschatten in Choro: umbra pacis, … dass wir unverhindert von dem Schwert unsere Seel können verpflegen mit Gottes Wort und neben den ordentlich administrirten Sacramenten abermal die Jahr von unsere vier Seelenhirten über die fünf, bald in die sechshalb hundert reine evangelische Predigten haben gehört.
in Foro: Dass die Ratsherren noch setzen das Recht …, da hingegen so viel Land und Leut, teils vor unsern Augen sind ruiniert, … jämmerlich und erbärmlich umgejahgt, tribulirt und verderbt werden
in Thoro: … dass wir bei unserm gebauten Weinstock und Feld haben können verbleiben und wiewol in gar kümmerlicher Zeit dieses Jahr über auch im Häuslichen Stand von dem Segenreichen Gott gesegnet sein: An zugelegter Burgerschafft abermal mit 30. eingesegneter Ehen, An lieben Kindern, der 320. zum H. Tauff gebracht worden sein, unter welchen 125. Knäblein, 168 Töchterlein [Zahlen stehen so da!], da hingegen mehr nicht als 168 Personen, Alte und Junge, ihren, ob Gott will, seligen Abschied genommen aus dieser Welt, … Segen auf dem Feld, da Gott dieses Jahr gekrönte mit dem Gut einer gewünschten Ernd … reicher Herbst.
S. 11: Esslingen soll für diesen dreifachen Friedensschatten danken, Friedenswunsch aus zu unserer Zeit der beste Neujahrswunsch,
S. 12: Friedenreich der ganzen teuren werten Christenheit und in derselben fordrist unserem lieben Vaterland Teutscher Nation,
Transitio und Schreitung zu vorhabendem und verlesenen Text
Hoffnung auf Frieden
S. 13: Vorbild und Entwerfung des Zustands im Römischen Reich durch den Statum des Königreichs Israel zur Zeit Jorams und Jehu: Boten sind ausgesand, die Frage des Frieden zu handeln, aber das Treiben des Racheschwerts geht fort, darüber vornehmlich Christen Blut vergossen
14: auch den Seelenwächtern Berufshalben will obgelegen sein, die Frage des Friedens fleissig in achtzu nehmen. Marg: „Proposition: Diese Predigt soll nach verlesenem Text eine Consultaton des Friedens seyn.“ fleissig erwägen, was es dann für Vota und Stimmen müssen sein, wann der allbereit gewünschte Fried solle verhofft, und der verhoffte Fried solle geschlossen werden.
Erklärung des verlesenen Prophetischen Texts
15: Sensus mysticus aus den Kirchenväters, sensus literalis: innerliche Bewegung des Eifers, Endursache des Friedens, Conditions des Friedens,
16: effectum pacis, adjuncta media pacis, Augustin: Duae amicaes sunt iustitia et pax.
Hauptlehr von den votis pacis und Friedens-Stimmen aus den erklärten Worten
17: Was müssen es für Vota und Stimmen sein, wenn der so lang und hocherwünschte Friede doch einmal soll mit Gottes Hülf auff eine Ort kommen und geschlossen werden: I. Vota dolentia, Jammer über Vaterland Deutsche Nation, Angst und Wehklagen,
18: solche Stimmen werden von Gott ponderiert und numeriert, ein Christ schickt sich durch Angststimmen in die böse gegenwärtige Zeit, Patrioten attestiern ihre vaterländische Sorg für das Vaterland durch solche Angststimmen
19: für solche Angststimmen haben sich dapfere Helden nicht geschämt, Sabellius, Herodot,
20: Augustin, Lukan, Selig und gesegnete Herzen, welche ihr Vota und Stimmen mit den allertiefst geholten und so Gott in den Himmel hoch hinaufgetriebenen Ach
21: II. Bet- und Anrufungsstimmen, denn allein Gott ist ein Gott des Friedens, der Frieden gibt und Frieden wegnimmt, auch den Bußfertigen wieder zu geben verspricht. Bedingung des Friedens ist Buße und Bekehrung zu Gott
22: Exempel des verheißenen Friedens, Liegt in diesem Passus alles an dem Gebet, dass es sei ein inbrünstig Gebet Ach!, 2. ein allein zu Gott gehendes Gebet,
23: 3. ein getrostes, auf Gottes Namen dringendes Gebet, 4. ein gewisses, auf Gottes Wort gegründetes Gebet, 5. ein recht ernstlich bußfertiges Gebet.
24: III. Wohlfahrtsstimmen für das Volk Gottes und seine Heilige, Nicht für die verfluchten Juden, Nicht Stimmen für die Gotteslästerlichen Türcken,
25: nicht dieses Feindes erwarten und an den Grrenzen mit ihm kämpfen, Die Christenheit ist das Volk Gottes im Neuen Testament, 1. Weil sie Gott berufen hat, 2. weil sie von Christo teuer erkauft,
26: 3. weil sie sich zu Gott und seinem heiligen Wort bekennt 4. weil sie Gott hält für ihr höchstes Gut, 5. weil sie Gott allzeit wunderbarlich geschützt und erhalten, 6. weil unter ihr unzweiflich der Sam der Heiligen und Außerwählten ist,
27: Vermahnung Frieden zu machen, weil der Teutschen Krieg kein Juden-, Türcken-, Heiden-, sondern ein Christen-Krieg, „sonder des H. Römischen Reichs einheimischer, ja ein unbarmherziger, verbitterter Christen-Krieg, ein Krieg des Volks und der Heiligen Gottes, wann wir schon schwere arme Sünder vor den gerechten Augen Gottes sein: Ein solcher Krieg, in welchem die Stadt Gottes wird verwüstet, aller Schmuck von der Tochter Zion genommen, das gemeine Vaterladn und Christen Land Teutschr Nation verstört, alle Liebe, alles Vertrauen, alles Gottesfurcht undter dem Volk Gottes gedämpft, Christen Blut wie Wasser vergossen, ja mehrmalen der Kinder im Mutterleib nicht verschonet?“
28: „Ist dieses nicht das durchdringede Argument, mit welchem die verstörte Kirch Gottes, das verhergte (!) Zion, Gott im Himmel selbsten zu seinem Vaters Herzen raunet, dasselbe zu väterlichen Erbärmd zu bewegen?“ IV. müssen es sein vota miseriam sanctorum praeventia, Stimmen, welche das Elend und Unheil des Volks und Heiligen Gottes vorkommen, auf dass sie nicht auf eine Thorheit geraten,
29: Grausamkeiten des Kriegs, Zitate aus Erasmus Adagia Dulce bellum inexpertis, Torheiten
30: Torheiten der Blindheit des Kriegs, Deutsche gegen Deutsche, Christen gegen Christen,
31: Blindheit damit das Volk der Christenheit um der Sünden willen von Gott geschlagen wird, NB: Gefahr des Türken Kriegs. Der Türck ist der letzte und schröcklichste Feind, schreibt Lutherus
32: 3. Torheiten der Gottlosigkeiten in dem Krieg, kein Sündengreuel, der nicht durch Krieg verursacht wird,
33: Christen wider Christen, weiter Erasmus-Zitate, „fast alle Krieg der Christen entweder aus Thorheit oder aus Bosheit entspringen“ Menschen vergessen der Natur im Krieg, schreckliche Exempel,
34: Unglauben, Zweifel, Ungeduld, Abfall von Gott und seinem Wort,
35: Luther, Herodot, Tacitus, Erasmus. „Daher auch solche stultitiae und Thorheiten zu ihrem verdienten Lohn richtig das Poenitere und den Reukauf nach sich ziehen, nicht allein auf Seiten derjenigen, welche den kürzesten ziehen und überwunden werden, sondern auch auf Seiten deren, welche ihres Gedunckens den Sieg in Händen und das Glück auf ihrer Seiten haben…“
36: Denn: Die begangenen Torheiten des Kriegs sind unwiederbringlich, Luther: Krieg ist mit einem güldenen Hamen fischen, mehr Kosten als Gewinn, Beispiele für Reue nach gewonnenem Krieg
37: Bedauern Karls V. über seine Behandlung von JF I.; Luther: Über der Teutschen Krieg hat man sich gar nicht zu erfreuen,
38: Der Überwundene weint und der Überwinder ist zugrunde gegangen, „Fällt Teutschland, soll solches auch seines Drachens Untergang und eine klägliche Erfahrung der Thorheiten des Kriegs und der Vergiessung des Bluts unter Christen sein.“
Votum, daß Gott großer Herren und Potentaten Herzen zum Frieden wolle neigen: „Gib du, barmherziger Vater, allen derselben Abgesandten und Räten den Geist der Weisheit und des Verstandes, …, diesen abscheulichen und höchst gefährlichen Thorheiten unsers Teutschen Kriegs recht unter Augen zu sehen und zu deines heiligen Namens Ehr und Erquickung vieler Tausend Seelen die ersprießliche Mittel zum Frieden mit allem Ernst zu ergreiffen.“
39: Bedingungsstimmen der Furcht Gottes, Fundamental-Condition des Friedens ist timor domini, 1. Reue und Leid über die Sünde, 2. Vertrauen durch Christus, 3. Besserung des Lebens in der Furcht Gottes,
40: Ohne Gottesfurcht kein Fried zu hoffen, Große Herren und Potentaten sollen Gott fürchten
41: Friedensstifter und Botschafter großer Herrn sollen Gott fürchten „Dann in der wahren Furcht Gottes steckt aller Friedens Tractaten Hauptsächliche Direction, die ist der Weißheit Anfang.“ Alle Menscheon sollen Gott fürchten und um Frieden bitten.
42: VI. Ehrenstimmen, vota commoda pacis remonstrantia, Stimmen, in welchen die Glückseligkeiten des Friedens auch eingebracht und desto eyferiger auff Frieden zu dringen herausgestrichen werden, Ehre in Choro,
43: Ehr in Foro „Wo Fried ist, da wohnet Ehr in Foro, das ist im weltlichen Stand, beydes der Obrigkeiten und Untertanen, Ehre der Obrigkeiten in dem sie genennet werden Friedfertige
44: als auch Ehre den Untertanen, wenn sie bei Recht und Gerechtigkeit werden manutenirt, ein gerühlich und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit, [Luther und Erasmus in einem Atemzug zitiert] 3. Ehr in Thoro, das ist im Häuslichen Stand,
45: Luther Zitat aus Jenaer Ausgabe Bd. V, fol. 153 a/b [= Psalmenauslegung, Bd. 2, S. 476, zu Ps. 82,2]: „Der Friede kann die helfen, dass dir ein bissen trocken Brot wie Zucker schmecket und ein Trunck Wasser wie Malvasier“ … „O deswegen IRENE, du Edle Keyserin, wie schön, wie lieblich, wie holdselig bistu, wer wolt dich nicht von Herzen lieben und deiner nicht innigliche begehre? [Verweis Hohelied] Marginalie: Irene ist Griechisch: zu teutsch Friede, etlicher orientalischer Keyserinnen Tauffnamen
46: VII: „Vorträgliche Mittes Stimmen, vota media pacis admittentia, Stimmen, drch welche die annehmliche FriedensMittel werden gut geheissen und admittirt, als da sein die drei allerschönsten Charites oder Gratiae in der Welt, welche heissen Güte, Treu und Gerechtigkeit, als die auserwählte Proxenetae Pacis, und Unterhändlerin des Friedens, Kraft deren Vermittlung wo man Lust zu Frieden hat, durch Gottes Hilf Frieden erhalten werden kann,“ Marg: Das I. Friedens Mittel ist Güte „Die Güte belangend, ist eben die rechte, nach welcher das ubelzugerichtete Teuscheland und in demselben das verstörte, und wie eine hangende Wand da stehende Römische Reich, als ein Hirsch nach frischen Wasser schreiet und mit großem Verlangen auff sie wartet, nämlich auf die männiglich im Mund und Feder umbgehende Amnistiam, welche eigentlicher und kräfftiger nicht, als durch das Wort Güte in Teutscher …
47: Benignitas et misericordia, Gütigkeit und Barmherzigkeit in heiliger Sprach, nach unsers Texts Original kann gegeben werden, die ists, welche 1. viel de jure suo, von ihrem Rechten umb des lieben Friedens willen remittirt, und das beste bey sich last stehen, sich erklärt, wiltu zur Linckem so will ich zur Rechten, oder wiltu zur Rechten, so will ich zur Linken, Genes. 13 v. 9,, und wie Lutherus schreibet: Der Fried gilt mehr dann alles Recht und der Fried is nicht umbs Recht willen, sondern das Recht ist umbs Friedens willen gemacht, darumb, wann je eines weichen muss, so soll das Recht dem Frieden und nicht der Fried dem Rechten weichen. Welches Erasmus in alligirten Chiliadibus mit einem schönen Apologo erklärt, genommen von zweien Befreundten, welche sich wegen hundert Gulden nicht konten vergleichen und darüber ins Recht gerathen, eine zeitlang litigirt, bis dem einen die Augen auffgangen, seinem Gegentheil mit beweglichen Argumenten zuzusprechen, sich gütlich mit ihm zu vergleichen, sey umb hundert Gulden zu thun, noch viel werde gehen auf die Notarios, Promotores, Advocatos, Jure consultos, Judices, Judicum amicos: Ob es nicht besser sey, sie behalten das Geld selbsten, als dass es jenen zu theil werde? Wolle er, so solle der halbe Theil der Forderung beiderseits fallen, so bleiben sie gute Freund, wo nicht, so wolle er ihm ehender die Summ ganz lassen und viel lieber sehen, daß das Geld in den Händen seines Freunds bleibe, als jenen Leuten zu theil werde, worauf sie sich miteinander haben verglichen ohne der Advocaten Dank. Vel horum igitur prudentiam in re tanto periculosiore studeas imitari, [Adagium bellum dulce inexpertis] setzt Erasmus hinzu., das ist: Man soll sich mit dieser beyder Freunde Vorsichtigkeit in so gefährlichen Kriegs- und Friedens-Sachen befleissigen, verstehe, wanns je anders nicht sein kann, noch will, die Güte lassen vorbiegen und die Mittlerin sein. Die ists 2. welche sich
48 über den Schaden Josephs bekümmert und über der Armen Untertanen Gilfen, Schreien Wehklagen erbarmt…“ „Diese ists 3., welche viel Unbilligkeit vergisset und manche Berg der Beleidigung in das Thal der Verstörung last fallen.“ „Daher das Wort Amnistia nicht allein von Cicreone in gestifften Frieden ist reassumirt, sondern noch auf den heutigen Tag im Römischen Reich so bekannt und gemein worden, dass jedermann von der Amnistia redet, der Amnistia in allen Discursen gedenckt und mit grossem Verlangen auff dieselbe, als eine zierliche liebliche Frucht der Güte wartet, zum Zeugnuss, dass ohne sie als eine vortreffliche Interponentin kein Fried mehr in Teutschland zu hoffen noch zu gewarten sei. Dann zu gleicher Weiß, wie das Feuer nimmermehr auffhört zu brennen, alldieweil das Holz ihme nicht wird entzogen, also wird auch das Feuer des Kriegs nimmermehr gedämpft, alldieweil die Blöck der Beleidigung durch die Amnistiam und Vergessenheit nicht werden aus dem Mitte geraumt, und auff ein Ort, da man sie in Ewigkeit nimmermehr sihet, gezogen.“
49 „Wolan, diese Unterhändlerin des Frieden gennenet ... das Benignitas die Güte, sollen gern admittirn Christliche Potentaten und Häutper und gedencken, dass der Frieden viel erwünschter durch Güte könnte erhalten, als durch das Schwert verfochten werden, weil dieser Weg so gefährlich als beschwerlich ist und mehrmalen mit grossem unwiederbringlichem Schaden hat gefehlt …“
50 Die weite Mittlerin des Friedens ist die Treu Wahrheit, „Anzuzeigen, dass in den eingerbrachten Friedens-Stimmmen müsse seyn 1. Treu und Glauben im Herzen, weil Gott ein Herr und aller Herzenkündiger ist…; trew und Glauben in Worten, oh alle gesuchte Aequivocation, mitler Zeit den ergangenen Friedens Stimmen eine andere Nase zu drehen, als wie den klaren, hellen, recht teuschten Worten des hochverpoenten Religionsfrieden geschicht, welche den unruhigenn, friedhässigen Aequivocanten weiter und merhers nicht, als ein bloß Moratorium und Dilation, Auffschub und Toleranz, wanns wol gerath, ein Pragmatica sanctio muss sein, damit, was die rechte Hand des Verpsrechens geben, durch die linke Hand des Aequivocirens und Klinckens wieder wird genommen. Ein recht verborgenes Gifft, allem Vertrauen, Frieden und Einigkeit unter uns Teutschen im Römischen Reich, als durch ein heimlich beigebracht und unvermercktes Gifft zu vergeben.“
51 3. Auch Treu und Glauben in Wercken, steiff und unbrückig darob zu halten, was man mit beteuerten Worten verspricht, so wol ein Fürstliche als Christliche Tugend: das Fundament aller Tugenden und das nicht Halten eine Ursach alles Unglücks, Beispiele
52 Die 3. Friedensmittlerin ist „die Gerechtigkeit, welche sich mit dem edlen Frieden und der Fried mit ihr inamorirt und verliebt, daß sie sich einander küssen und sonderlich in Erhalten des gestiffteten Friedens nimmermehr voneinander zu scheiden sein, dann gleich wie die Ungerechtigkeit eine rechte Glücksräuberin und Zerstörerin des Friedens ist, … also ist die Gerechtigkeit eine dapffere Handhaberin des Friedens, die eine nicht ohne die andere
53 Güte, Treue und Gerechtigkeit eine dreifache Friedensschnur, „Warum sollte sie nicht auch eine unter den Stimmen des edlen Friedens sein, nach unsern Tractaten den Frieden zu befördern“
Usus und Gebrauch jetzt erörterter Lehr von den Friedmachenden Stimmen
Erinnerung, woher es komme, dass man mit so großem Verlangen bis daher auf Frieden gewartet und doch kein Fried erfolgt, daher, dass „der große Welthauff sich zu jetzt erörterten FriedensStimmen des Häufleins der Gerechten nit verstanden, sondern bald in allem contrarie, widerwertig, votiert.
54 Der große Welthaufen macht immer das Gegenteil der Gerechten „Wann das Häufflin der Gerechten gebetttet, hat der Welthauff geflucht und geschworen, wann jenes den Frieden gesucht bey Gott im Himmel, hat dieser solchen gesucht auff Erden bey der Welt, mehr auf menschliche Klugkeit gegen den Menschen als Zuversicht zu Gott das Absehen gehabt, fast in keinem Friedens Discurs an Gott und an die in heiliger SChrifft sich befindende, weitaußsehende Kriegs- und FriedensRationen gedacht.“
55 „Wann das Häufflein der Gerechten und unter denselben insonderheit getrewe Prediger haben auff die wahre Gottesfurcht, Bu0 und Bekehrung zu Gott, Besserung des Lebens votirt, hats der große Welthauff verachtet, sich zu groß gedunckt ihren Hirten zu folgen und sich zu fürchten vor dem gepredigten Wort.“
56 Warnung, daß man sich bey Leib und Seel der Prophetischen sieben Friedensstimmen nit opponiren, Weh!
57 Weh denen, die sich über die Thorheiten des Kriegs nicht entsetzen und die Grewel desselben ihnen kein hertzbewegende Ursach sein lassen,
58 3. Vermahnung, nach den Prophetischen Votis eyferig auff Fried zu votirn, An alle Friedens Bottschaffter