Engelbert Ketteler war zwischen 1636 und 1661 Münzmeister der Stadt Münster und fertigte diese Medaille anlässlich des spanisch-niederländischen Friedens im Januar 1648. Auf einem Triumphwagen fährt Pax mit Füllhorn und Merkurstab über am Boden liegende Rüstungen und Waffen. Mit ihrer Linken hält sie die Zügel empor, welche die Zugtiere, zwei Löwen, im Zaum halten. Das Tier rechts im Gespann führt ein Zepter und trägt die spanische Königskrone, während das linke ein Pfeilbündel als Symbol für die sieben freien Provinzen präsentiert. Der Friede vereint somit die einstigen Kriegsgegner: Die Umschrift “und miteinander vereint lassen sich die Löwen vor den Wagen der Herrin einspannen” stammt aus Vergils Aeneis (Verg. Aen. III 113).

Der gänzlich mit Schrift versehene Avers drückt die Hoffnung auf einen beständigen Frieden aus. Neben diesem Exemplar existieren zwei weitere Medaillen, die ein vergleichbares Motiv zeigen. Sie stammen vom Bremer Medailleur Johann Blum und dem in Middelburg tätigen Jan Looffs. Welcher der drei genannten Medailleure als Erfinder dieses Bildmotivs in Frage kommt, lässt sich allerdings nicht mehr nachvollziehen.1

ALS

• 1. Eine Zusammenfassung der Debatte bei Ohm 2012, S. 516–517.