AVGVRIVM PACIS
Quod Imperio Romano Germanico Dei Benignitas, Consilia Hominum, et Bonorum Suspiria Pontendunt.
Objektart
Druckgraphik
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
HB 491, Kapsel 1220
Stecher
Datierung
1648 - 1649
Beschreibstoff
Papier
Technik
Kupferstich
Radierung
Messtyp
Darstellung
Messwert (H x B x T)
31,8 x 38,7
Maßeinheit
cm
Messtyp
Blatt
Messwert (H x B x T)
35,1 x 39,6
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Verso
Sammlerstempel
Germanisches Nationalmuseum
Sammlerstempel (Nachweis)
Lugt
Sammlerstempel (Nachweis: Seite/Nummer)
Nr. 2809
Kurztitel
Ausst. Kat. Münster / Osnabrück 1998
Seitenzahl
Bd. III, S. 224, Kat.-Nr. 659 (Wolfgang Harms)
Kurztitel
Harms
Seitenzahl
Bd. IV, S. 338–339, Nr. 255
Kurztitel
Burkhardt 1998a
Seitenzahl
S. 101
Kurztitel
Burkhardt 1998b
Seitenzahl
S. 58
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Kommentar

Gegenstand des Gedenkblattes mit der Bildlegende ”Tochter GOTTES, welche die Erde erreicht hat...“ ist der Triumphzug des Friedens. Ausgestattet mit Kaiserkrone und Olivenzweig thront Pax auf einem Triumphwagen, den die Eintracht anführt.1 Sie lenkt das Vierergespann mit den Wappen Frankreichs, Schwedens, des Reiches und Spaniens durch vier Säulen, die Sinnbilder der guten Regierung tragen: Staatsräson, Liebe zum Vaterland, Vergebung und Neutralität (RATIO STATVS, AMOR PATRIAE, AMNISTIA, NEVTRALITAS).2 Der durch Jonas Suyderhoffs Stich (siehe HB 192, Kapsel 1030a) bekannt gewordene Spruch PAX OPTIMA RERVM befindet sich über Pax, deren Wagen weitere Figuren des Friedens (Opulentia und Merkur) und Krieges (Discordia) begleiten. Mars ist durch die Hufe der Pferde zu Boden gegangen, dessen Waffen als Zeichen des Kriegsendes zerbrochen neben ihm liegen. Am Rande beobachten Personen, die sich den einzelnen sozialen Schichten einer Stadt zuordnen lassen, den Triumphzug. Im Hintergrund wacht über weiteren Sinnbildern des neuen Wohlstandes die an das Emblem post nubila phoebus angelehnte Friedenssonne und ein Regenbogen. Im Mittelpunkt über der Kartusche mit der Inschrift AVGVRUM PACIS (Die Vorzeichen des Friedens) befindet sich das Wappen des Auftraggebers Marquard II. Schenk von Castell, der zur Zeit des Friedensschlusses Bischof von Eichstätt war.

ALS

  • 1. Zum Triumphzug als Motiv in Friedensdarstellungen siehe Kaulbach 1998, S. 598–599.
  • 2. So findet sich in Mathias Holtzwarts ”Emblematvm Tyrocinia“ (1581) ein in einem Käfig gefangener Vogel einem zweiten freien gegenübergestellt, um so den Wert der Freiheit zu verdeutlichen. Das bekannte Emblem und zugleich Imprese Königs Alfons von Aragon PRO LEGE ET PRO GREGE liegt dem seine Jungen nährenden Pelikan zugrunde. Siehe Henkel / Schöne 1967, Sp. 754–755 und Sp. 811–812.
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