Einzug Friedrichs des Großen in Berlin am 30.3.1763 nach dem Frieden zu Hubertusburg
Objektart
Druckgraphik
Verwalter
Verwalter (Ort)
Inventarnummer/Signatur
HB 24217, Kapsel 1223
Stecher
Zeichner
Datierung
1763
Beschreibstoff
Papier
Technik
Radierung
Messtyp
Platte
Messwert (H x B x T)
25,1 x 34,7
Maßeinheit
cm
Messtyp
Blatt
Messwert (H x B x T)
31,2 x 44,5
Maßeinheit
cm
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
mit zusätzlicher Abbreviatur
Signatur (Inhalt)
Iohann Lorenz Rugendas inv. fec. et exc. Aug. Vind.
Kurztitel
Thieme Becker
Seitenzahl
Bd. XXIX, S. 180
Kurztitel
Campe
Seitenzahl
Nr. 607
Kurztitel
Teuscher 1998
Seitenzahl
S. 189–190, Kat.-Nr. 740
Kurztitel
Ausst. Kat. Hamburg / München u.a. 1987/1988
Seitenzahl
S. 110, Kat.-Nr. 17 (Hans-Martin Kaulbach)
Kurztitel
Ausst. Kat. Berlin / Bonn u.a. 1986
Seitenzahl
S. 58–59, Kat.-Nr. 10
Kurztitel
Biskup 2012
Seitenzahl
S. 88–90
Bearbeiter
Anna Lisa Schwartz
Kommentar

Mitte Februar 1763 wurde der Friede von Hubertusburg geschlossen, in dem Preußen erneut (nach den Friedensverträgen im Österreichischen Erbfolgekrieg) der Besitz von Schlesien und Glatz bestätigt wurde. Das Königreich konnte so weiterhin seine Großmachtstellung im europäischen Mächtegefüge behaupten. Die Radierung von Johann Lorenz Rugendas, einem bekannten Augsburger Künstler und Verleger, zeigt den Einzug Friedrich II. am 30. März 1763 in Berlin. Der zentralen Komposition mit Friedrich auf einem dynamischen Pferd dienten Reiterbildnisse als Vorbild. Dem König folgt sein späterer Nachfolger Friedrich Wilhelm II. Vor ihm knien die Personifikationen Preußens und Brandenburgs und "bringen ihm getreue Herzen dar", während ihm die Göttin Minverva einen Olivenzweig reicht. 

Das Blatt feiert Friedrich als erfolgreichen Kriegsherren und Herrscher, der sich in diesem Verständnis den gehobenen Ständen präsentiert, welche sich hinter den Personifikationen eingefunden haben. Auch Virgils preisender Schriftzug, der aus der Posaune erschallt, verdeutlicht dies. In seiner fünften Ekloge lobt der spätantike Autor den römischen Kaiser Augustus: ”Ruhm, dein Name und Lobeshymnen werden immer erhalten bleiben“.

Die Botschaft der Radierung entsprach keineswegs den historischen Gegebenheiten. 1745 nach dem Frieden von Dresden hatte Friedrich an ausladenden Berliner Feierlichkeiten teilgenommen. Auch für den 30. März 1763 hatte der städtische Magistrat einen feierlichen Einzug mit Triumphbogen am Frankfurter Tor vorgesehen. Friedrich erreichte die Stadt allerdings erst am späten Abend und wich auf einen anderen Zugang aus, sodass er unbemerkt das Berliner Stadtschloss erreichen konnte.

ALS

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