Von Alexander d. Gr. über Augustus zu Karl d. Gr. und den folgenden Herrschern des Mittelalters und der Neuzeit dient die Vorstellung vom „Friedensfürsten“ als zentrales Motiv der fürstlichen Panegyrik. Dieser Hoheitstitel ist durch die Prophezeiung Jesaias (9,5) auch religiös aufgeladen. Mittelalterliche Herrscher wie Friedrich Barbarossa, Friedrich II., Rudolf von Habsburg oder Maximilian I. suchen durch die Proklamation der „treuga Dei“, des Gottesfriedens, aber auch des allgemeinen Landfriedens ihr Friedensregiment religiös zu begründen und zu propagieren.

Dabei ist nicht zu übersehen, dass der Herrscher als Friedensbringer meist in Personalunion mit dem siegreich triumphierenden Kriegsherrn erscheint. Die Siegespalme ist gewissermaßen die Voraussetzung für die Taube, den Ölzweig und den Regenbogen des Friedens. Pax erscheint im Gefolge des „Mars pacator“. Nach gelungenem Friedensschluss lässt sich der Monarch in Begleitung von Merkur und Minerva von der Ruhmesgöttin Fama als Beschützer des aufblühenden Handels, der Industrie, der Wissenschaften und der Künste feiern. Zerbrochene Waffen veranschaulichen das Ende des Kriegszustandes. Zu den kanonischen Fürstentugenden Fortitudo, Justitia, Sapientia und Temperantia gesellt sich Pax mit dem Füllhorn und den Segnungen des Friedens. Gelegentlich besiegeln die Fürsten der friedenschließenden Parteien ihre Übereinkunft mit einem Handschlag oder weisen auf einer Landkarte die territorialen Gewinne und Einbußen aus.